„Zweifellos hat das neue Denken die westliche Gesellschaft auch in einem nie gekannten Maß modernisiert. Das Mythenverbot der Aufklärung ermöglichte eine Rationalisierung, die die Gleichschaltung des Individuums in industrialisierte Arbeitsprozesse, in die technologische Erziehung und in seine Vereinzelung vor den Bildschirmen vorbereitete. Die Leugnung des Mythischen, das der Sinn ist, wie wir ihn in der Familie, in einer Lebensaufgabe und in der Erzählung unserer Biographie erfahren (und der allein uns frei machen kann), ist der Preis für diese Modernisierung.
Wahr („objektiv“) soll jetzt nur sein, was das Subjekt durch sein fehlerhaftes Rechnen und Messen beweisen kann, als sog. Szientismus ein zu hinterfragender Wissensglaube. Alles andere sei „subjektiv“ und könne keinen Anspruch auf Wahrheit erheben, also all das, was wir nicht anfassen (nicht „begreifen“) können, Liebe, Hoffnung und Freude, die Essenz unseres Daseins, ein geistiger Sinn unseres Lebens, der, weil wir ihn nicht beweisen können, aber deshalb kein blinder Glauben ist, weil wir ihn wissen, ein Glaubenswissen ist.“
(Dr. Markus von Hänsel-Hohenhausen, Hitler und die Aufklärung – Der philosophische Ort des Dritten Reiches, Seite 25)