Kurz gesagt: Feindschaft, Gegnerschaft, Ritterlichkeit

Ich vermisse unter zeitgenössischen Muslimen ein wenig die feine Unterscheidung zwischen Feindschaft und Gegnerschaft. Wir neigen dazu, jedwede gegnerische Stellung mit absoluter Feindschaft zu beantworten. Dabei sollte man als Feind nur denjenigen behandeln, der einen bekämpft und nicht denjenigen, der nur eine andere Stellung bezieht.

Und auch in der Feindschaft haben sich die Muslime stark geändert. Früher noch waren die muslimischen Araber für ihre Ritterlichkeit (im Kampf) gegen ihre Feinde berühmt. Heute ergehen sie sich im Umgang mit ihren Feinden jedoch meist in erbarmungsloser Unbarmherzigkeit.

Ritterlichkeit ist zwar ein abendländischer Begriff und erlangte hierzulande auch seine akzentuierte Definition, aber dieses abendländisch gepflegte Ideal fand im arabisch-muslimischen Rittertum eine (auch literarische) Steigerung, wie die Religionswissenschaftlerin Dr. Sigrid Hunke meint.

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Über Jens Yahya Ranft

Jens Yahya Ranft, Jahrgang 1975, verheiratet, 3 Kinder, Geschäftsführer und Prokurist in einem kleinen deutsch-arabischen Unternehmen. Urheber dieses Blogs. Liest und publiziert vor allem in den Bereichen Staats- und Religionsgeschichte, (Sozio-)Ökonomie, politische Philosophie und Soziologie.

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