Einige Gedanken zu #Nafris, #RacialProfiling, #Vorurteilen und dem modernen #Rassismus|begriff allgemein

von Yahya ibn Rainer

Ich persönlich bin ein großer Freund von Vorurteilen und ein vehementer Kritiker des modernen Rassismusbegriffes.

Ich finde es beispielsweise schade, dass die Frage nach der Herkunft oder Abstammung bei vielen (vor allem asiatischen und afrikanischen) Personen hierzulande als rassistisch empfunden wird, obwohl Abstammung und Herkunft doch etwas so Wichtiges, Interessantes und Gottgegebenes (49:13) ist.

Auch habe ich die Erfahrung gemacht, dass Herkunft und Abstammung Einfluss auf die körperliche und geistige Beschaffenheit eines Menschen ausüben können. So halte ich es absolut nicht für rassistisch (im Gegensatz zu vielen anderen meiner Mitmenschen), wenn man bestimmten Menschen gemäß ihrer Volkszugehörigkeit bestimmte gute oder schlechte Eigenschaften zuspricht. (Dies natürlich nur in Form eines Vorurteils, welches im tatsächlichen Umgang entweder bestätigt oder widerlegt werden kann.)

Und so habe ich auch nichts auszusetzen an »diesem Text des muslimischen Literaten `Amr ibn Bahr al-Jāhiz«, einem Schwarzen mit afrikanischer Abstammung, der vor über 1100 Jahren im abbasidischen Bagdad eine Abhandlung „Über den Ruhm der Schwarzen über die Weißen“ verfasste.

Auch was das sogenannte #racialprofiling angeht, so lehne ich es nicht kategorische ab. Wir können halt nur nach dem Äußeren urteilen, da wir die inneren Absichten nicht kennen. In manchen Situationen (z.B. zur Gefahrenabwehr) muss man sich ein Vorurteil bilden dürfen. Hierzu müssen (neben haptischen, akustischen und olfaktorischen) vor allem auch optische Merkmale (wie bspw. Hautfarbe oder Habitus) herhalten.

So lange diese Praxis sich nicht im allgemeinen staatlichen Handeln (auch außerhalb von Gefahrensituationen) durchsetzt, muss man es manchmal über sich ergehen lassen. Darüber hinaus empfinde jedoch auch ich es als ungerecht(fertigt).

Aber Vorurteile sollten nicht verteufelt werden, denn sie sind wichtige Bestandteile des geistigen (Über-)Lebens. Es liegt jedoch in ihrer Natur, dass sie nicht immer korrekt sind bzw. sein müssen.

Der große Denker Nicolás Gómez Dávila schrieb dereinst:

„Vorurteile verdummen nur den, der sie für Schlussfolgerungen hält.“

Und so sehe ich das auch.

Als ich übrigens das erste Mal den Begriff „Nafri“ in den sozialen Medien las, erinnerte mich das komischerweise spontan an das Wort Afrit (auch: Ifrit / plural: عفاريت / Afarit), den quranischen Begriff (27:39) für einen besonders mächtigen Jinn.

Und zu guter Letzte:

Ein herzlicher Dank geht an dieser Stelle raus an die Kölner Polizei, die nach dem offiziellen Verbot der Scharia-Polizei ihr Bestes tut, um ihrerseits geneigte Muslime vom Feiern heidnischer Feste (so gut es geht) abzuhalten.

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Über Jens Yahya Ranft

Jens Yahya Ranft, Jahrgang 1975, verheiratet, 3 Kinder, Geschäftsführer und Prokurist in einem kleinen deutsch-arabischen Unternehmen. Urheber dieses Blogs. Liest und publiziert vor allem in den Bereichen Staats- und Religionsgeschichte, (Sozio-)Ökonomie, politische Philosophie und Soziologie.

8 Gedanken zu „Einige Gedanken zu #Nafris, #RacialProfiling, #Vorurteilen und dem modernen #Rassismus|begriff allgemein

  1. السلام عليكم

    Das Problem an Vorurteilen ist, dass sie sich wie die Pest verbreiten, egal ob sie richtig sind oder nicht, dass sie, einmal im Umlauf, die Wahrnehmung verzerren und die menschlichen Interaktionen irrational beeinflussen.

    Vorurteile sind ein natürlicher Bestandteil der Psyche. Für die gesellschaftliche geistige Gesundheit ist es aber das Beste, wenn jeder seine „Rassen“ betreffenden Vorurteile für sich behält.

  2. Salamau alaikum.

    Wo sind die islamischen Quellen für obige Behauptungen?

    Muslime sehen die Realität nämlich noch mal ganz anders als der durchschnittliche gottlose Mensch.

      1. >>>man bestimmten Menschen gemäß ihrer Volkszugehörigkeit bestimmte gute oder schlechte Eigenschaften zuspricht. <<<

        Kommt ein Türke daher und Tante Frieda denkt sich: Dem würde ich keinen 50er leihen, bekäme ich niemals zurück.

        Warum? Weil die kriminelle Szene vielerorts von Türken, Arabern, Nordafrikanern etc. durchzogen ist.

        Und nach deinen Worten wäre Tante Friedas Denkweise legitim?

        Oder einen Marrokaner ablehnen beim Vorstellungsgespräch, aus Angst, er würde über die weiblichen Angestellten herfallen?

        Schließlich spricht man ihm aufgrund vieler Vorfälle dieser Art durch Nordafrikaner diese Eigenschaft zu.

        1. Was die Frage nach der islamischen Quelle angeht, die es erlaubt sich ein Vorurteil aufgrund von Äußerlichkeiten oder der Herkunft/Abstammung zu bilden, so kann ich damit leider nicht dienen. Es ist so, dass dieser Bereich zu den Mu‘āmalāt (Umgangsformen) gehört, und der Grundsatz in den Mu‘āmalāt ist das Erlaubsein. Den Beweis aus den islamischen Quellen muss also derjenige erbringen, der ein Verbotensein in den Mu‘āmalāt behauptet.

          Aber es gibt natürlich Beispiele dafür, dass auch im direkten Umfeld des Gesandten Allahs – Allah segne ihn und schenke ihm Heil – Vorurteile gepflegt wurden. So galten bspw unter den städtischen Arabern die Wüstenaraber (aufgrund ihrer Herkunft) als grob und widerspenstig, jedoch wurde ihnen andererseits eine hohe und reine sprachliche Begabung nachgesagt. Beides musste nicht bei jeden Wüstenaraber zwingend zustimmen, aber die Vorurteile waren bekannt und bestätigten sich auch recht oft.

          Jedem Stamm auf der arabischen Halbinsel wurden bestimmte Eigenschaften zugeschrieben, schlechte als auch gute. Die Jemeniten hatten einen sehr guten Ruf, auch beim Propheten selbst.

          Wer selbst unternehmerisch tätig ist oder im Personalwesen, der kann leider recht gut auf seine Vorurteile vertrauen, denn diese kommen nur selten vom Hörensagen, sondern basieren häufig auf eigenen Erfahrungen. Als ich gerade 2-3 Monate im Islam war, wollte ich mir einen Kleinwagen anschaffen. In meiner „Salafisten-Moschee“ erkundigte ich mich bei Glaubensbrüdern nach muslimischen Autohändlern. Sofort gab man mir einstimmig zu verstehen, dass ich mir in Hamburg mein Auto bloß nicht von einem arabischen, türkischen, afghanischen oder iranischen Autohändler kaufen solle, die würden einen fast alle über den Tisch ziehen … und das sagten mir keine deutschen Nazis, sondern ebensolche Araber, Türken, Afghanen und Iraner.

          Ein türkischer Inhaber einer Autowerkstatt erzählte mir vor einiger Zeit, dass er sich auf Oldtimer-Restauration spezialisiert hat. Früher hatte er, als Türke, fast nur türkische Kunden, mit denen er andauernd nur Stress udn Streits wegen seinen Preisen hatte, jeder wollte einen „Akhi-Tarif“, niemand wollte den ganzen Preis bezahlen. Als er dann begann Oldtimer zu restaurieren, da änderte sich sein Kundenstamm komplett. Nun hat er fast nur noch deutsche Kunden, dafür aber absolut keine Probleme mehr mit der Zahlungsmoral. Die deutschen Kunden, sagte er mir, bedanken sich anständig und bezahlen bei guter Arbeit sogar noch etwas oben drauf.

          Das sind alles Erfahrungen, die kann man nicht ad acta legen.

          Wa Allahu 3alem

          1. Das Problem mit solchen Beispielen: Man vergleicht nicht die passenden Gruppen miteinander.

            Da wird ein krimineller Türke mit dem deutschen Arzt verglichen.

            Das ist so, als würde man einen anständigen türkischen Arzt mit einem biodeutschen Zuhälter vergleichen und daraus Schlüsse ziehen.

            Tatsächlich sind Auswanderer aus einem bestimmten Land nicht repräsentativ, da sie ja nicht drauf achten, dass unter ihnen aus jeder Schicht so viele mitkommen, dass sie ein genaues Bild ihres Heimatvolkes hinsichtlich Anstand, Intelligenz etc. geben können.

            Dass einige Leute verstärkt so und so auftreten, könnte also ein statistisches Missverständnis sein.

            Bester Beweis: Der Islam ist das Beste überhaupt, aber die Menschen hier sind davon überzeugt, es wäre umgekehrt und sind sich dabei sicher, nur nach bestem Gewissen zu beurteilen.

            Ich teile zwar deine Grundaussage, achte aber darauf, dass ich meine Vorurteile so lange verdeckt halte, bis ich es durch die jeweilige Person, mit der ich zu tun habe, bestätigt bekomme.

            Und durch Reisen weiß man, dass der ach so dämonische Türke hinsichtlich Menschlichkeit den Deutschen im Schnitt überlegen ist.

            Einfach mal als Türke durch ein ostdeutsches Dorf fahren und warten, bis man zu einem Tee eingeladen wird.

            Und jetzt umgekehrt als Deutscher durch ein türkisches Dorf.

            Jetzt könnte man mit so vielen Gegenbeispielen pro deutsch oder pro türkisch aufkommen, dass man am Ende entnervt aufgibt.

            Und zum Schluss zu deinen Erfahrungen: Man merkt sich negative Erfahrungen mit Leuten eher als positive. Niemand macht sich die Tatsache bewusst, dass Millionen Türken zur Arbeit gehen, Steuern zahlen und Kriminalität hassen.

            Aber wehe, man trifft einen Was-guckst-du-Tayfun. Dieser reicht natürlich vollständig aus, um sich ein endgültiges Bild von Türken zu machen.

            Daher sind individuelle Erfahrungen meist wenig wert.
            Erst wenn man das jeweilige Land jahrelang durchreist etc., kommt man in die Nähe eines repräsentativen Bildes, weiß aber, dass es sich nicht lohnt, danach zu handeln, weil die Zahl der positiven Erfahrungen entweder überwiegt oder für einen persönlich relevanter sind im Alltagsleben.

            Aber solche Überlegungen stellt der Egon aus Bautzen nicht an.

            Auch das mit den Stadt- und Wüstenarabern ist interessant: Hab Vorurteile gegen die Wüstenaraber, aber nicht gegen Araber an sich, sonst lehnst du am Ende einen gewissen Mohammed sas ab.

            Mir ging es also weniger um die Legitimität von Vorurteilen an sich als darum, ob es klug ist, so offen darüber zu reden.

            Viele Menschen würden falsches Schlüsse ziehen.

            Wa alaikum selam

          2. Ich kann deine Einwände vollkommen nachvollziehen und du hast natürlich völlig Recht, wenn du behauptest, dass individuelle Erfahrungen nicht repräsentativ sind. Dies versuche ich ja auch im obigen Text klarzustellen. Ein Vorurteil ist halt kein abschließendes Urteil, sondern nur ein erster Filter. Ich schrieb:

            Es liegt jedoch in ihrer Natur, dass sie nicht immer korrekt sind bzw. sein müssen.

            Der große Denker Nicolás Gómez Dávila schrieb dereinst:

            „Vorurteile verdummen nur den, der sie für Schlussfolgerungen hält.“

            Und so sehe ich das auch.

            Wer regelmäßig und aufmerksam auf meinem Blog mitliest, wird sicherlich auch die zahlreichen Auszüge aus historischen Büchern bemerkt haben, in denen die Güte vieler muslimischer Völker (vor allem von Nichtmuslimen) hervorgehoben wird. Unheimlich viele Schriftsteller und Wissenschaftler haben nach ihren Orientaufenthalten im 19. und frühen 20. Jahrhundert die Bosnier, Türken, Araber usw. überschwänglich gelobt und im Vergleich mit ihnen das moderne Abendland schwer getadelt.

            Die Tatsache, dass Allah uns verschieden erschaffen hat, führt unweigerlich dazu, dass wir auch verschiedene Stärken und Schwächen haben. Diese kann man entweder für sich behalten oder man versucht diese Erfahrungen in Worte zu fassen um den Menschen (und vor allem seinen Glaubensgeschwistern) damit eine Hilfe zu sein.

            Laut Abū l-Hasan al-Māwardī (920-1058 n. chr. Zeitr.) – in seinem Werk Adab al- Dunya wa’l-Din – hängt der soziale und wirtschaftliche Fortschritt einer Gesellschaft von 6 Faktoren ab, nämlich der praktizierten Religion, der individuellen Selbstbestimmung, dem allgemeinen Frieden, der gesellschaftlichen Sicherheit, dem garantierten Eigentum und der allgemeinen Optimierung. Der letzte Punkt, nämlich die Optimierung, ist gesellschaftlich als auch ökonomisch und technisch gemeint. Eine gesellschaftliche Optimierung setzt jedoch voraus, dass Schwächen offen kommuniziert werden, denn verschwiegene Schwächen können nicht behoben werden.

            Wahb ibn Munabbih berichtet:
            «Zu den Weisheiten des Hauses (des Propheten) David gehörte:
            Jemand, der Verstand hat, darf viererlei Zeiten (wörtl. Stunden, arab. sa’at) nicht außer Acht lassen:

            1. Eine Zeit, in der er alleine mit Allah spricht,…
            2. eine Zeit, in der er sich zur Rechenschaft zieht,…
            3. eine Zeit, in der er offen mit seinen Brüdern spricht, die ihm seine Schwächen offenbaren und ihm ehrlich seinen (charakterlichen) Zustand offenbaren und…
            4. eine Zeit, in der er seinem Ego gestattet, das, was es wünscht zu genießen von den schönen, von Allah erlaubten Dingen. Denn diese Zeit ist eine Hilfe, dass man das in den drei vorher erwähnten Zeiten ausführen kann und eine Erholung fürs Herz.»

            Wie du siehst, spricht auch ibn Munabbih unter Punkt 3 diese wichtige Sache an. Was man individuell machen kann, sollte auch allgemeingesellschaftlich möglich sein. Wenn bestimmte Schwächen unter manchen Völkerschaften vermehrt auftreten, dann ist es besser dies offen und in guter Absicht anzusprechen, als es für sich zu behalten, was letztendlich und unweigerlich dazu führen muss, dass es sich in den Vorurteilen der Menschen manifestiert.

            Wa Allahu 3alem.

          3. PS: Aus Angst, verleumdet zu haben, nehme ich das Beispiel mit Türken und Deutschen hinsichtlich Menschlichkeit zurück und entschuldige mich dafür.

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