„Demokratisch verfassten Staaten ist das Wählen angeboren, da es sich angeblich um die Herrschaft des Volkes über sich selbst handelt. Tatsächlich ist bereits die „Demokratie“ nur eine Abstraktion, die die Herrscher benutzen, um die Aufmerksamkeit ihrer Untertanen abzulenken. In dem Glauben, dass der Staat ihre Interessen wahrnehme und dass sie durch die Wahl dessen Richtung und Energien kontrollieren, identifizieren sich die meisten Männer und Frauen mit dem Staat und seiner Politik.
An Wahlen teilzunehmen bedeutet, in Massen zu denken. Nach dem verrückten Lehrsatz, dass kollektives Denken und kollektives Verhalten dem Willen des Individuums überlegen sein müssen. Das unmoralische Prinzip, dass der Zweck die Mittel rechtfertigt, wird in der kollektivistischen Ethik notwendigerweise zum obersten Grundsatz. „Mehrheitsentscheidung“ ist nicht nur eine Denkweise, die Demokratie zu definieren hilft, sondern eine, die notwendigerweise sozialen Konflikt fördert durch die ihr innewohnende Tendenz, Gruppen gegeneinander auszuspielen: 51 Prozent besiegen 49 Prozent.
Wer zur Wahl geht, legitimiert alles, was die Regierung tut.“
(Ferdinand A. Hoischen, Jurist und Autor, Plädoyer fürs Nichtwählen, eigentümlich frei Nr. 135, Seite 42)