Dies ist ein Auszug aus einem Artikel des freien Journalisten Lion Edler im Monatsmagazin eigentümlich frei:
Angesichts all dessen passt […] perfekt eine Szene aus Michael Klonovskys Roman „Land der Wunder„. Die Hauptfigur Johannes Schönbach trifft dort bei einem Boulevardblatt auf den Kollegen Reger. Klonovsky lässt Reger eine Journalismusschelte sprechen, die auch in den Stein sogenannter „Qualitätsmedien“ gemeißelt gehört:
„Journalismus ist die organisierte Zerstörung der geistigen Empfänglichkeit der dem Journalismus ausgesetzten Bevölkerung. Von nichts Ahnung haben und über alles mitreden, das ist Journalismus. Das bisschen Investigative, das bisschen Schweinereiaufdecken ist angesichts der Schweinerei, die der Journalismus insgesamt verkörpert, absolut nebensächlich.“
[…] Weiter schimpft Reger:
„Die Medien zerren alles in ihr virtuelles Kolosseum, wo die Medienvertreter von ihren Schreibtischlogenplätzen herunterschauen und den Daumen heben oder senken. Meistens senken sie ihn. Journalisten müssen zwanghaft alles beurteilen, das heißt kritisieren, weil sie ihre eigene Niedertracht sonst nicht aushielten, sie müssen alles mit ihrem eigenen Schmutz besudeln.“
Was nämlich in Deutschland und im gesamten verfaulten Westen allen Ernstes als „Journalismus“ oder gar „Qualitätsjournalismus“ betitelt wird, ist nichts weiter als eine erbärmlich stinkende Güllegrube. Journalisten und der Journalismus als solches sind der Erzfeind von allem, was menschliche Würde, Ehre, Stolz, und Anmut bedeuten. Der Journalismus wird weit überwiegend bevölkert von Barbaren, die ihren Lebensunterhalt mit Denunziantentum, Heuchelei, Doppelmoral, Gesinnungshurerei, infantilisierender Massenverblödung, Dreckschleuderei und dem Wühlen in anderer Leute Biographien verdienen, bis hin zum Wühlen in Kindheitsgeschichten.
(Lion Edler, Pressefreiheit und Medienmacht – Der Aufstieg zur ersten Gewalt, Monatsmagazin eigentümlich frei, Nr. 121, S. 13)