„Viele demokratische Länder sind reich, und deshalb denken Leute oft, Demokratie sei notwendig, um Wohlstand zu erlangen. Tatsächlich ist das Gegenteil wahr. Demokratie führt nicht zu Wohlstand, sie zerstört Reichtum. Es trifft zu, dass viele westliche Demokratien wohlhabend sind. Woanders in der Welt lässt sich diese Korrelation nicht beobachten. Singapur, Hongkong und eine Reihe von Golfstaaten sind nicht demokratisch, aber wohlhabend. Viele Länder in Afrika und Lateinamerika sind demokratisch, aber nicht reich, abgesehen von einer kleinen Oberschicht. Westliche Länder sind nicht wegen der Demokratie wohlhabend, sondern trotz ihr. Ihr Wohlstand rührt von der freiheitlichen Tradition, die diese Länder kennzeichnen, infolge derer der Staat nicht die völlige Kontrolle über ihre Ökonomien hat. Aber diese Tradition wird durch die Demokratie stetig geschwächt. Der private Sektor wird stetig ausgehöhlt, ein Prozess, der den sagenhaften Reichtum zu zerstören droht, der im Westen über Jahrhunderte aufgebaut wurde.“
(Frank Karsten & Karel Beckman, Wenn die Demokratie zusammenbricht – Warum und das demokratische Prinzip in eine Sackgasse führt, Seite 51)