«[Es] müßten doch vor allem die gebildeten Elemente, die, aus dem Orient kommend, in Europa Bildung und Erziehung suchen, ganz objektiv und aus eigener Anschauung für die Sache [der europäischen Ordnung] gewonnen, [in den Orient] zurückkehren.
Das ist nicht der Fall! Natürlich finden sie im Einzelnen die Ordnung hier besser, als die Unordnung daheim. Aber das Leben ist penibler, ernster, der Kampf ums Nötige schrecklicher, die Armut entsetzlicher. In Summa, die Leute hier seufzen über die Ordnung, die soziale Frage glimmt unter der Asche, während der ganze Orient eine sorglose Fröhlichkeit und eine viel größere persönliche Freiheit atmet.
Es ist mehr Behagen, mehr Zeit und freie Kräfte für Geistiges. Ja, der Orient hat Zeit und Luft und die Möglichkeit, es mit der Religion, dem Jenseits ernster zu nehmen.»
(Herman Heinrich Frank, Das Abendland und das Morgenland – Eine Zwischenreichbetrachtung von Herman Frank, ©1901, Seite 101)