«Wisse, dass Allah – gepriesen sei er – in der Natur der Menschen das Gute wie das Böse verankert hat, so wie Er, der Erhabene, sagt:
„ … und (Wir) zeigten ihm die beiden Wege … „ [Koran 90. 10]
und ferner:
„ … und Er hat ihr (d. h. der Seele) ihre Sündhaftigkeit und ihre Gottesfurcht eingegeben.“ [Koran 91. 8]
Das Böse steht dem Charakter des Menschen besonders nahe, wenn man versäumt hat, auf seine Gewohnheiten achtzuhaben, und der Mensch nicht dazu erzogen worden ist, der Religion zu folgen. So verhält es sich bei der Masse der Menschen, mit Ausnahme derer, denen Allah Erfolg beschied.
Zu den Charaktereigenschaften des Bösen bei den Menschen zählen Ungerechtigkeit und Feindschaft untereinander. Denn wessen Auge auf das Hab und Gut des Nächsten fällt, dessen Hand streckt sich auch schon aus, um es zu ergreifen, es sei denn ein zügelndes Element hält ihn davor zurück, so wie es heißt:
„Ungerechtigkeit ist ein Wesenszug der Seelen. Wenn du einen tugendhaften Menschen findest, so gibt es einen Grund, warum er nicht ungerecht ist.“»
(Ibn Khaldun, Buch der Beispiele – Die Einführung/al-Muqaddima, übersetzt von Mathias Pätzold, Reclam-Verlag Leipzig ©1992, Seite 76)