von Yahya ibn Rainer
Und tötet sie, wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben; denn die Verführung (zum Unglauben) ist schlimmer als Töten. Und kämpft nicht gegen sie bei der heiligen Moschee, bis sie dort gegen euch kämpfen. Wenn sie aber gegen euch kämpfen, dann tötet sie. Solcherart ist der Lohn der Ungläubigen.
(Al-Quran al-Karim, Sure al-Baqara, Ayah 191)
Sie wünschen, daß ihr ungläubig werdet, wie sie ungläubig sind, so daß ihr alle gleich werdet. Nehmt euch daher keine Beschützer von ihnen, solange sie nicht auf Allahs Weg wandern. Und wenn sie sich abwenden, dann ergreift sie und tötet sie, wo immer ihr sie auffindet; und nehmt euch keinen von ihnen zum Beschützer oder zum Helfer , …
(Al-Quran al-Karim, Sure an-Nisa, Ayah 89)
Oh, ja! Diese zwei Ayat im Buche Allahs sind schon oft zitiert worden. Leider – heutzutage – eher von den Nichtmuslimen als von uns Muslimen. Viele Muslime, speziell hier im Abendland lebende, unterschlagen Ayat wie diese lieber oder zitieren sie lediglich mit einem großen AAABER! dahinter. Soweit ist es nämlich gekommen, dass wir Muslime uns für unsere Religion rechtfertigen und die Worte Allahs “schönreden” müssen. Aber was dort steht ist Haq, also die Wahrheit, und wer erfahren möchte was diese Ayat bedeuten, der soll sich an einen gelehrten Muslim wenden, und zwar an einen von der Sorte, dem man die Praxis des Islams auch ansieht.
Wir müssen uns nicht dafür schämen, dass es im Rahmen der revolutionären Umbrüche Kampfhandlungen gab, die vom allmächtigen Schöpfer selbst angeordnet wurden. Speziell Kultur-Christen, wie es sie heutzutage zuhauf gibt, halten derartige Ayat aus unserem Quran für eine Waffe gegen den praktizierenden Muslim und den Islam. Sie versuchen, uns und unsere Religion als kämpferisch, blutrünstig und rückständig zu diffamieren, beißen sich damit aber immer wieder ins eigene Fleisch. Denn das Problem mit den Kultur-Christen (der Bombenleger und Kindermörder Anders Breivik nannte sich übrigens so) ist, dass sie ihre eigene Religion und ihr eigenes Buch – nämlich die christliche Bibel – nicht kennen. Und so ist unser Reflex bei solchen Hanseln fast immer der gleiche, wir konfrontieren sie mit dem Alten Testament und den dort beschriebenen Kampfhandlungen des Volkes Israels. [Hierzu einfach mal Blutbad in der Bibel bei Google eingeben … >>]
Ab diesem Moment teilen sich die “Kritiker” für gewöhnlich in 3 Gruppen: Die Einen verstummen und sind anscheinend entsetzt darüber, was in ihrem friedvollem Buche so alles steht. Die Anderen beginnen das Alte Testament der christlichen Bibel zu leugnen (dieses passiert entweder in absoluter Unwissenheit, da nämlich alle großen Weltkirchen das Alte Testament als integralen Bestandteil der Bibel und des Christentums verstehen; oder sie gehören der kleinen Sekte der sogenannten Deutschen Christen an). Ein nicht unbeträchtlicher, wenn nicht sogar überwältigender Teil der Leute wird jedoch zur 3. Gruppe gehören. Es sind die “fortschrittlichen und freiheitlichen” Demokraten, die Säkularisten, die ihre christliche Religion schon längst gegen die Demokratie – also die Gesetzwerdung der menschlichen Mehrheitsmeinung – ausgetauscht haben. Den Demokraten juckt es nämlich recht wenig was in der Bibel steht, es darf eben bloß nicht zur Grundlage des Handelns werden. Die sogenannten monotheistischen Religionen sind ihnen als Kulturgut zwar wichtig und werden durch ihre Religionsfreiheit geschützt, dass aber nur , solange sie nicht ernsthaft praktiziert werden.
Aber was macht man nun, wenn man sich mit einem überzeugten Demokraten konfrontiert sieht. Ein Buch – wie wir Muslime, Christen oder Juden – haben sie nicht. Keinen Quran, kein Evangelium und auch keine Thora. Sie haben keine festen Prinzipien, kein wirkliches Dogma. In der Demokratie ist alles möglich, sobald man dafür nur eine Mehrheit bekommt. Man könnte sagen, dass die gesamte verschriftlichte Gesetzgebung des demokratischen Staates das Heilige Buch der Demokraten ist, jedoch vergeht wohl kaum ein Tag, an dem nicht eines dieser massenhaften Gesetze verändert oder ein neues hinzugefügt wird. Das Heilige Buch der Demokraten ist somit ein gewaltiger Moloch und eine Götze, der Riten gewidmet werden, die von Polizei, Armee und Geheimdiensten geschützt, aufgezwungen und verbreitet wird.
Ein Buch also, dass so gewaltig aber ohne Bestand ist, kann man nicht uneingeschränkt als Quelle für eine argumentative Auseinandersetzung nutzen, denn das Argument kann schon morgen wieder aus dem Buche verschwunden sein. Als nächstes bleibt dann wohl nur noch ihre Sunnah, also ihr Brauch, ihre Handlungsweise, ihre überlieferte Norm. Was ist überliefert von den “Propheten und Gefährten” der Demokratie, von ihren Aussagen, Taten und Billigungen?
Es reicht – hingegen der Ansicht einiger Muslime – nicht aus, den Nichtmuslim mit Ayat aus dem Quran, Überlieferungen aus der authentisch überlieferten Sunnah des Gesandten Allahs -Allah segne ihn und schenke ihm Heil- und mit islamischen Gelehrtentexten argumentativ überzeugen zu wollen. Wir müssten dabei ja voraussetzen, dass sich der Nichtmuslim dann auch eingehend mit den islamischen Quellen auseinandersetzt. Das macht er in der Regel aber nicht. Für uns Muslime würde es also zum Vorteil gereichen, wenn wir uns statt dessen (zusätzlich) mit den Quellen der Nichtmuslime auseinandersetzen. Denn die Demokratie ist nämlich nicht nur theologisch gesehen ein großer Humbug, sondern auch aus soziologischer und ökonomischer Sicht. Und wir sollten bei alledem nicht ausser Acht lassen, dass es durchaus auch Muslime gibt, die eine demokratische Ordnung – unter Beibehaltung der konsensgedeckten Schariarechtssprechung – für möglich und erlaubt, teilweise für empfehlenswert halten. Man schaue sich nur die Entwicklungen in den Ländern des Arabischen Frühlings an. Auch ihnen sollte man ggf. mit Beweisen entgegnen, die aus dem Lager der Heimatstätte der Demokratie stammen, nämlich aus dem Abendland.
Zur Lektüre möchte ich hierzu 2 Bücher empfehlen, die ich selber erst kürzlich gelesen habe und die mich inhaltlich und wesentlich sehr beeindruckt haben. Man vermutet auf Anhieb, dass eine Ablehnung der Demokratie hierzulande, also im Herzen Europas, nur von Extremisten, Faschisten, Nazis oder Stalinisten stammen kann, von bösartigen und geifernden Hasspredigern, von gefährlichen Demagogen. Dieses Bild wird natürlich auch reichlich gepflegt, denn die Wahrheit ist im Grunde eine erschütternde Offenbarung. Hans-Hermann Hoppe zum Einen und Erik Maria Ritter von Kuehnelt-Leddihn zum Anderen sind die Autoren dieser zwei Bücher, und beide sind alles andere als Nazis, Stalinisten, Hassprediger oder Demagogen. Sie beide sind zeitgenössische Universal-Gelehrte, weltbekannt und anerkannt in ihren Fächern. Prof. Dr. Hans-Hermann Hoppe studierte Philosophie, Soziologie, Geschichte und Volkswirtschaftslehre und war von 1986 bis 2008 Professor für Volkswirtschaftslehre an der University of Nevada. Erik von Kühnelt-Leddihn studierte nach der Matura Jura, Staats- und Volkswirtschaftslehre und Theologie und hielt weltweit Vorträge und Seminare ab.
Demokratie – Der Gott, der keiner ist (>>) heißt das Buch von Hans-Hermann Hoppe, und Konservative Weltsicht als Chance – Entlarvung von Mythen und Klischees (>>) das Buch von Erik von Kühnelt-Leddihn. Ersteres beschäftigt sich primär mit der ökonomischen Sichtweise auf die Demokratie. Es ist für Laien – wie mich – eine recht schwere Kost, da Hoppe in seiner Formulierungsweise tief aus dem Repertoire der politischen Philosophie schöpft. Es ist aber dort, wo man rhetorisch mithalten kann, vollkommen logisch nachzuvollziehen. Speziell seine Erläuterung zur Zeitpräferenz am Beispiel des ausufernen Sozialstaates, der eine logische Folge demokratischer Verhältnisse ist, war überaus einleuchtend und sollte eigentlich jeden Ökonomen und Soziologen überzeugen.
In diesem Artikel möchte ich jedoch näheren Bezug auf das Buch von Kühnelt-Leddihn nehmen. Er beleuchtet in seinem Werk nämlich die (christlich) theologische, moralische und historische Seite der Demokratie, und wenn ich oben die Sunnah der Demokratie erwähnte, dann meinte ich genau damit u.a. auch diesen historischen Aspekt. Gleich zu Anfang, im 1. Kapitel seines Buches schreibt er …
“Mit der Französischen Revolution wurde die Demokratie wiederbelebt, nachdem sie durch den Mord an Sokrates, dem Opfer seiner Demokratiefeindlichkeit, moralisch gestorben war. Über 2000 Jahre war sie von allen bedeutenden Geistern als grausige Ungeheuerlichkeit betrachtet worden, doch wer kennt heute noch die wahre Ursache dieses Justizmords?”
(Erik von Kühnelt-Leddihn, Konservative Weltsicht als Chance – Entlarvung von Mythen und Klischees (>>), Seite 29)
Tatsächlich wird die demokratische Verurteilung Sokrates’ heute verklärt und seine Kritik an der Demokratie verschwiegen oder seinem Schüler Platon als Falschüberlieferung angehangen.
“Du sagst es!”
Diese Antwort gab – laut Übereinstimmung von Matthäus-, Markus- und Lukas-Evangelium – Jesus der Messias -Allah segne ihn und schenke ihm Heil- dem römischen Statthalter der Provinz Judäa, Pontius Pilatus, auf die Frage: “Bist du der König der Juden?” Eine katastrophale Aussage, wenn man bedenkt, dass bereits 500 Jahre zuvor die segensreichen Vorzüge der Demokratie bekannt waren. Da Christen Jesus den Messias -Allah segne ihn und schenke ihm Heil- als ihren einen Gott bezeichnen, hat diese Aussage sogar eine tiefere Tragik, denn anscheinend spricht sich hier der Schöpfer, Lenker und Erhalter des gesamten Universums, der HERR der Welten, in seiner menschlichen Gestalt auf Erden für eine monarchische Regierungsform aus, anstatt die Fortschrittlichkeit der freiheitlichen Demokratie anzupreisen. Aber das nur am Rande, denn es geht mir ja um die Sunnah der Demokratie.
Gehen wir nach unserem Verständnis von Propheten und Offenbarungen vor, dann stellt die Französische Revolution also die letzte Wiedereinführung der Religion der Demokratie in Europa dar. Ihre Etablierung ist damit Vorbild und die Aussprüche, Handlungen und Billigungen ihrer Propheten samt der Gefährten (Sahaba) bzw Unterstützer (Ansar) kann als die Sunnah dieser achso fortschrittlichen Religion bezeichnet werden.
Einer der Propheten der Demokratie während der Französischen Revolution war eindeutig Maximilien de Robespierre. Robespierre hat die erste Phase der Französischen Revolution entscheidend mitgeprägt. Er war ein führendes Mitglied der Jakobiner und mitverantwortlich für eine Phase der Revolution, die als la Grande Terreur (der große Terror) in die Geschichte eingehen sollte. Eine authentische Aussage, die von ihm überliefert ist, liest sich folgendermaßen:
„Der Terror (Terreur) ist nichts anderes als unmittelbare, strenge, unbeugsame Gerechtigkeit; sie ist also Ausfluss der Tugend; sie ist weniger ein besonderes Prinzip als die Konsequenz des allgemeinen Prinzips der Demokratie in seiner Anwendung auf die dringendsten Bedürfnisse des Vaterlandes.”
(Rolf Reichhardt (Hrsg.), Die Französische Revolution, Ploetz, Freiburg und Würzburg 1988, S. 68 f)
Damit kann man doch was anfangen, oder? Welch eine prägnante Aussage eines Demokraten der ersten Stunde. Dieser Grande Terreur hatte natürlich nicht nur seinen Propheten, sondern auch seine Gefährten (Sahaba) und Unterstützer (Ansar). Ein höriger Unterstützer dieser fortschrittlichen Religion war u.a. General François-Joseph Westermann. Westermann war ein aus dem Elsass stammender General der Französischen Revolutionszeit. Er war berüchtigt für seine Grausamkeiten gegenüber den aufständischen Royalisten beim Aufstand der Vendée. Eine Aussage von ihm ist auch authentisch überliefert. Im Juni 1793 griff er mit 1200 republikanischen Soldaten den Ort Parthenay an. Nach erfolgreicher Eroberung meldete er an den Wohlfahrtsausschuss:
“Es gibt keine Vendée mehr, meine republikanischen Mitbürger! Sie ist unter unseren Säbeln gestorben mitsamt den Frauen und Kindern. Ich habe sie gerade in den Sümpfen und Wäldern von Savenay begraben. Im Sinne eurer Befehle wurden die Kinder unter den Hufen der Pferde zertrampelt, die Frauen abgeschlachtet, damit sie keine Briganten mehr in die Welt setzen. Die Straßen sind voller Leichen, mancherorts bilden sie ganze Pyramiden. In Savenay finden Massenerschießungen statt, denn es kommen immer wieder Briganten, die sich ergeben. Wir nehmen keine Gefangenen, denn man müßte ihnen das Brot der Freiheit geben, doch das Erbarmen hat nichts mit dem Geist der Revolution zu tun.”
(Erik von Kühnelt-Leddihn, Konservative Weltsicht als Chance – Entlarvung von Mythen und Klischees (>>), Seite 38)
Die Sunnah der Demokratie nimmt langsam Züge an. Wir haben also bereits Aussprüche ihres Propheten und eines Gefährten gebracht. Nun kommen wir zu den Handlungen und stillschweigenden Billigungen der Propheten und Sahaba der Demokratie. Diese werden eindrucksvoll im Buch von Kühnelt-Leddihn beschrieben:
“Ganz grauenhafte Szenen spielten sich in Le Mans ab, wo man den Frauen, Greisen und Kindern, die sich in den Häusern dieser großen Stadt versteckt hatten, nachspürte, ihnen dann unter den Augen von Barbotte und Prieur mit Säbeln und Bajonetten die Kleider vom Leib herunterfetzte, die Frauen und Mädchen notzüchtigte und, da deren für die,,Blauen” nicht genügende da waren, auch noch die Leichen schändete. Diese zum Teil nekrophile Orgie endete dann damit, daß man zum Gaudium der Regierungssoldaten aus den Kadavern nach dem Vorbild von Arras ,,Republikanische Batterien” zusammenbaute. In Angers hingegen köpfte man die Gehenkten und verlangte von den Ärzten, daß sie die Köpfe präparierten, um sie auf den Zinnen der Stadtmauern aufzupflanzen. Da aber die Ärzte zu langsam arbeiteten, köpfte man schnell noch einen Haufen von Häftlingen, darunter eine 82 Jahre alte, sehr heiligmäßige Äbtissin.
In Avranches und in Fougères (Normandie) fanden in den Spitälern höllische Szenen würdig des Pinsels eines Brueghels statt. Dort lagen auch kranke Frauen von Chouans, die geschändet und langsam zu Tode gequält wurden. Einen besonderen Spaß fanden die ,,Blauen” darin, ihnen Schießpulver in die Sch***en einzuführen und dann zur Explosion zu bringen, […]
Ein großes Vergnügen bereitete es den Bleus, die sich selbst colonnes infernales nannten, Frauen und Kinder in Backöfen schmoren zu lassen. Um den sadistischen Genuß jedoch auf die Spitze zu treiben, wurden die Opfer in die kalten Rohre gepreßt, die erst dann beheizt wurden. […] Die Bleus aber waren auch ,,praktisch”. Sie gerbten die Häute ihrer Opfer (die Männer lieferten besseres Material als die Frauen) und machten daraus Lederschürzen, Reithosen und Bucheinbände. Auch das Fett der Leichen verwendete man, um Seifen für die Spitäler herzustellen. Eine solche Gerberei übersiedelte von Meudon nach Pont-de-Cé in der Vendée. […]
In der Vendée aber war es ein besonders beliebter Sport der Bleus, die Kinder aus dem Fenster zu werfen, um sie dann mit dem Bajonett aufzufangen. Sehr populär war auch das Aufschlitzen schwangerer Frauen, um die Ungeborenen zu zerstückeln und die Frauen verbluten zu lassen. Andere schwangere Frauen zerquetschte man in den Wein- und Obstpressen. […]
Ein ganz besonders grausiger Fall war der eines Mädchens, das man nach seiner Schändung nackt mit auseinandergespreizten Beinen an zwei Baumästen aufhing und von oben nach unten aufzuschneiden versuchte. Den Bleus mangelte es eben nicht an Phantasie.”
(Erik von Kühnelt-Leddihn, Konservative Weltsicht als Chance – Entlarvung von Mythen und Klischees (>>), Seite 39-40)
Man mag sich das garnicht vorstellen, und auch die Lektüre dieser Schandtaten läßt einen erschaudern und darüber nachsinnen, welcher Teufel diese Menschen geritten haben muss, dass sie zu solchen Taten fähig waren. Vergleichbares finden wir nicht im Quran oder in der Sunnah des Gesandten Allahs -Allah segne ihn und schenke ihm Heil-, und auch das sogenannte Blutbad in der Bibel kommt da nicht annähernd ran. Das ist die Sunnah der Demokratie.
Grund für die beispiellose Skrupellosigkeit dieser blauen Jihadisten – der demokratischen Terreuristen – war eindeutig die Zugehörigkeit zur falschen Religion. Kühnelt-Leddihn schreibt dazu:
“Was in der Französischen Revolution, vor allem aber in der Vendée, in der Bretagne, in Anjou geschah, war in strengster Logik die Verwirklichung der großen materialistischen Gottlosigkeit der Ersten Aufklärung.”
(Erik von Kühnelt-Leddihn, Konservative Weltsicht als Chance – Entlarvung von Mythen und Klischees (>>), Seite 37)
Und Recht hat er. Wie schon der große russische Schriftsteller Fjodor Michailowitsch Dostojewski zu sagen pflegte: “Wenn es keinen Gott gibt, dann ist alles erlaubt.” Und Kühnelt-Leddihn gibt uns noch folgendes auf den Weg:
“Die Französische Revolution hatte die “Rechte des Menschen und des Bürgers” proklamiert, aber ohne Bezug auf Gottes Wort – und das Resultat waren “Unsere Liebe Mutter die Guillotine” und unsagbare Greuel. Der Neid spielte übrigens in der Französischen Revolution dieselbe Rolle wie in der Russischen und in der Deutschen, wenn auch im Namen der Gleichheit und der “sozialen Gerechtigkeit”. Alle drei Revolutionen duldeten keine anderen “Götter” neben sich. Alle waren sie radikal antikirchlich, alle haben sie im Namen des Götzen “Fortschritt” unzählige Kleriker und christliche Laien umgebracht.
Die Notwendigkeit der Religion ist jedoch eine vielfache. […] Die Religion ist der Impfstoff für die Phantasie, sie behütet sie vor allen gefährlichen und absurden Ideen. […] Wenn man dem Volk den Glauben nimmt, wird man schließlich nichts als Schwerverbrecher haben! […]
Religion ist nicht Ornament oder elegische Unterhaltung für einsame Stunden. Sie erhellt unsere Existenz, der sie Sinn verleiht, und gibt uns eine Wertskala: sie wirkt lieblich bei kleinen Kindern, aber sie ist bitter notwendig für Erwachsene – besonders wenn sie sich für “mündig” halten oder sich einer Ideologie unterwerfen, die das Paradies auf Erden verspricht und stets mit “störenden Feindbildern” operieren. Diese Feinde werden dann für den verspäteten “Paradieseinbruch” verantwrtlich gemacht und daher auf die “Abschußliste” gesetzt. In der Regel sind das beneidete Minderheiten.”
(Erik von Kühnelt-Leddihn, Konservative Weltsicht als Chance – Entlarvung von Mythen und Klischees (>>), Seite 54 u. 62)