Der folgende Auszug stammt aus dem Werk Die Zahiriten – Ihr Lehrsystem und ihre Geschichte (1884) des Orientalisten Dr. Ignaz Goldziher, der als Mitbegründer der modernen abendländischen Islamwissenschaft gilt.
„Der Codex, den die herzogliche Gothaer Bibliothek von Ibn Hazm’s Abhandlung über die Nichtigkeit des Kijas und des Ra’j etc. besitzt, wird auf die Ueberlieferung Ibn ‘Arabi’s zurückgeführt, dem wir also die Erhaltung dieses zusammenfassenden Grundwerkes über die Principien der Zahirschule verdanken.
In der Einführung dieses Werkchens erzählt er folgenden Traum:
„Ich sah mich im Dorfe Saraf bei Sevilla, dort sah ich eine Fläche, aus welcher eine Anhöhe hervorragte. Auf dieser Anhöhe stand der Prophet, und ihm entgegen kam ein Mann, den ich nicht kannte; die beiden umarmten sich so fest, dass sie in einander aufzugehen und zu einer Person zu werden schienen. Grosser Lichtglanz verbarg sie vor den Augen der Menschen.
„Möchte ich doch wissen“ dachte ich „wer dieser fremde Mann sei?“
Da hörte ich sagen: „Dies ist der Traditionsgelehrte ‘Ali ibn Hazm“.
„So gross ist also – dachte ich, nachdem ich erwacht war – der Werth der Tradition“.
Ich hörte vordem nie den Namen Ibn Hazm’s. Einer meiner Sheykhe den ich darüber befragte, theilte mir mit, dass dieser Mann eine Capacität auf dem Gebiete der Traditionswissenschaft sei.“