Der Kampf gegen den Staat Israel ist unter vielen Muslimen zu einer diffusen Verflechtung aus Gretchenfrage und Werbeslogan verkommen. In schiitischen und sufischen Kreisen hielt man den Vorwurf gegen den IS – er würde alle bekämpfen nur nicht Israel – bisher für ein Totschlagargument.
Jetzt, wo Abu Bakr al-Baghdadi (wohl genau aus diesem Grund) vor allem und direkt Israel bedroht, wird man in diesen Kreisen jedoch alles andere als Genugtuung verspüren. Sollte der IS tatsächlich seinen Kampf auf Israel ausweiten, dann haben Schiiten und Sufis lediglich ein Totschlagargument verloren und einen Konkurrenten auf dem Schlachtfeld gewonnen, den sie dort niemals wirklich haben wollten.
Aufrichtigkeit geht anders …