Kurz gesagt: Eine deutliche Distanzierung

Ich halte mich zwar für gewöhnlich mit allzu deutlicher Kritik und öffentlicher Lossagung gegen bestimmte Gruppierungen zurück (mit guten Gründen), aber dies muss ich unbedingt loswerden.

Bei all den selbstfabrizierten Katastrophen, die in der muslimischen Welt heutzutage vonstatten gehen, sehe ich persönlich eine der größten geistigen Gefahren ausgehend von der Ideologie der Hizbut Tahrir, ihrem Manhaj und ihrem Staats- und Wirtschaftsverständnis.

Fast immer, wenn ich ihre Texte konsumiere, kann ich mich nur dadurch vom Gefühl befreien, gerade Marx und Hegel zu lesen, dass ich hier und dort auch etwas Quran und Sunnah anbeigemischt finde.

Es ist mir ein Rätsel, wie diese Partei so viele intelligente Geschwister anziehen kann.

Ich möchte nicht großartig darüber diskutieren und hoffe, dass meine Geschwister, die dieser Partei wohlgesonnen sind, sich nicht allzu sehr auf den Schlips getreten fühlen.

Ich distanziere mich ausdrücklich von dieser Partei, ihrer Ideologie, ihrem Manhaj und ihrem Staats- und Wirtschaftsverständnis. Ich erhoffe mir jedoch, mit befreundeten Sympathisanten der HT auch weiterhin befreundetet bleiben zu können.

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Über Jens Yahya Ranft

Jens Yahya Ranft, Jahrgang 1975, verheiratet, 3 Kinder, Geschäftsführer und Prokurist in einem kleinen deutsch-arabischen Unternehmen. Urheber dieses Blogs. Liest und publiziert vor allem in den Bereichen Staats- und Religionsgeschichte, (Sozio-)Ökonomie, politische Philosophie und Soziologie.

5 Gedanken zu „Kurz gesagt: Eine deutliche Distanzierung

  1. Assalamu Alaykum lieber Bruder!

    Es hat mich sehr erstaunt, als ich diesen „Distanzierungspost“ gelesen habe. Vor allem empfinde ich deinen Hinweis – „nicht großartig darüber diskutieren“ zu wollen – recht merkwürdig. Denn in deiner Distanzierung werden einige Behauptungen aufgestellt, die ich beim besten Willen nicht nachvollziehen kann und welche ausdiskutiert werden sollten. Und ich finde, dass ein derartiger Post letztlich keinen Sinn macht, wenn sein Autor sich darüber nicht weiter äußern möchte.

    Zunächst würde mich interessieren, bei welchen Texten du genau das Gefühl hattest, dich bei Marx oder Hegel verirrt du haben? Vielleicht könntest du ein oder einige konkrete Beispiele dazu nennen.

    Zudem würde ich gerne den Grund dafür wissen, weshalb du dich von ihrem Staat- und Wirtschaftsverständnis distanzierst. Eventuell könntest du anhand einiger Beispiele mögliche islamrechtliche Defizite nennen.

    Und als letzten Punkt deine Einschätzung darüber, von Hizbut Tahrir gehe „eine der größten geistigen Gefahren“ für die Ummah heute aus. Auch hierzu wäre eine genauere Erläuterung angebracht.

    Meines Erachtens ist es absolut kein Problem sich gegenüber einer Bewegung, Partei oder einer bestimmten Rechtsmeinung kritisch zu äußern, solange wir unseren Handlungsmaßstab dabei nicht aus den Augen verlieren: Quran und Sunnah.

    Noch eine kleine Randbemerkung, ohne dir dabei „auf den Schlips zu treten“: Ich glaube, es interessiert die muslimische Community im deutschsprachigen Raum recht wenig, inwiefern du dich von dieser oder jener Bewegung distanzierst. Und falls aus deiner Sicht Kritik- und Diskussionsbedarf dazu besteht, dann kann dies auf eine andere Weise kommuniziert werden, statt mit einer plumpen Distanzierung ohne jegliche Erläuterungen. Geholfen ist damit niemandem.

    Dein Bruder im Deen!

    1. Wa alaykum assalam wa rahmatullah

      Weitere Beiträge zum Thema sind in Arbeit.

      „Ich glaube, es interessiert die muslimische Community im deutschsprachigen Raum recht wenig, inwiefern du dich von dieser oder jener Bewegung distanzierst.“

      Das hätte ich eigentlich auch vermutet. Aber anscheinend ist es anders.

      1. »Müssen« nicht unbedingt.
        Trotz alledem habe ich am 12. Juli bereits eine Artikelreihe zum Thema begonnen.

        Das „Kalifat“, ein diesseitiges Paradies? (Teil 1)
        http://www.al-adala.de/Neu/?p=1936

        Weitere Teile werden in schaa Allah folgen.
        Ich habe leider (oder Gottseidank) nicht die Zeit und Muße, mich in langen Diskussionen zu ergehen, die auf beiden Seiten nicht mit der Absicht zur Einsicht gesegnet sind.
        Wenn meine beiden Jobs, meine Familie und meine Lektüre es erlauben, dann schreibe ich die Artikelreihe weiter. Ich habe es jedoch nicht eilig.

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