Medien- und Behördenhetze: Sind arabische Korane für muslimische Flüchtlinge gefährlich?

von Yahya ibn Rainer

Es ist eine bodenlose Unverschämtheit, die mildtätigen Handlungen einer bestimmten Bevölkerungsgruppe öffentlich kategorisch als Missionierungs- bzw. Anwerbungsversuche anzuprangern.

Der (arabische) Koran ist für jeden praktizierenden Muslim ein ganz normaler und äußerst wichtiger Teil des religiösen Lebens. Es gibt weder einen salafistischen, noch einen sunnitischen oder schiitischen Koran.

Wenn also praktizierende Muslime, zu denen auch solche gehören die hierzulande als „Salafisten“ beschimpft werden, solche arabischen Korane verteilen und einige freundliche Worte mit den Flüchtlingen wechseln, dann ist das keine Mission, denn der arabische Koran wird grundsätzlich NUR AN MUSLIME verteilt und niemals an Kuffar, und Muslime muss man nicht mehr missionieren, besonders solche nicht, die sich über einen Koran freuen.

Was hier von Behörden und Medien betrieben wird ist verantwortungslos. Zum einen ist allein die Anschuldigung (Mission, Anwerbung) eine infame Unterstellung, so lange es dafür keine Belege gibt, und zum anderen ist auch die Betitelung als „Salafist“ so lange eine Unterstellung, bis diese Klassifizierung (nach welchen dubiosen Maßstäben auch immer) ebenfalls nachgewiesen werden kann.

Immerhin werden „Salafisten“ mittlerweile allgemeinhin mit Mördern, Terroristen und gefährlichen Staatsfeinden gleichgestellt, es handelt sich also im gewissen Sinne um eine Verleumdung und Rufschädigung.

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Über Jens Yahya Ranft

Jens Yahya Ranft, Jahrgang 1975, verheiratet, 3 Kinder, Geschäftsführer und Prokurist in einem kleinen deutsch-arabischen Unternehmen. Urheber dieses Blogs. Liest und publiziert vor allem in den Bereichen Staats- und Religionsgeschichte, (Sozio-)Ökonomie, politische Philosophie und Soziologie.

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