Am 2. Oktober 1937 reisten Herbert Hagen und Adolf Eichmann, getarnt als Journalisten, für den SD (Sicherheitsdienst) der SS (Schutzstaffel) nach Palästina, um sich dort mit dem Gestapo-Agenten Reichert und dem Vertreter der zionistischen Hagana, Feivel Polkes, zu treffen, den Eichmann bereits einige Monate zuvor in Berlin bei einer Unterredung kennenlernte. Polkes hieß die Gäste aus Deutschland willkommen, zeigte ihnen Haifa und lud sie sogar in ein Kibbuz ein. Jahre später, während er sich in Argentinien versteckte, sprach Eichmann seine Geschichte auf Band und schwelgte dabei in Erinnerungen an die Erlebnisse während seines kurzen Besuchs in Palästina:
„Ich habe genug gesehen, um sehr beeindruckt zu sein von der Art, wie die jüdischen Kolonisten ihr Land aufbauten. Ich bewunderte ihren verzweifelten Lebenswillen, und dies umso mehr, da ich selbst ein Idealist war. In den darauf folgenden Jahren habe ich oft zu den Juden, mit denen ich zu tun hatte, gesagt, dass, wäre ich selbst Jude gewesen, ich sicher ein fanatischer Zionist gewesen wäre. Etwas anderes hätte ich mir nicht vorstellen können. Tatsächlich wäre ich wohl der glühendste Zionist gewesen, den man sich vorstellen kann.“.(Eichmann, Adolf: Eichmann Tells His Own Damning Story; Life [28. November 1960]; S.22.)